Wenn du Wildkräuter sammeln möchtest, ist es wichtig, dass du die Giftpflanzen kennst, die bei uns wachsen und sie von ähnlichen essbaren Pflanzen unterscheiden kannst. In dieser kleinen Giftpflanzen-Serie stelle ich dir die wichtigsten Giftpflanzen vor. Den Anfang macht der Schwarze Nachtschatten.
Der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum)
Der Schwarze Nachtschatten, eine wilde Verwandte von Tomate und Kartoffel, ist bei uns häufig. Er ist ein typisches Ackerbegleitkraut, dass aber auch den Garten und schon mal ein Hochbeet erobert. Seine Blüten sehen aus wie kleine Turbane und ähneln denen der verwandten Kartoffel. Nach der Blüte trägt er kleine runde Früchte in Büscheln, die wie Mini-Tomaten aussehen. Bei Reife färben sich die Beeren schwarz. Daher sein Name.



Vor allem die grünen Früchte, aber auch Blätter und Stängel sind giftig, sie enthalten das Alkaloid Solanin. Die voll ausgereiften schwarzen Früchte werden oft als als ungiftig eingestuft. 100 % Sicherheit, dass sie kein Solanin enthalten gibt es aber wohl nicht, daher ist vom Essen abzuraten.
Bei leichten Vergiftungen treten nach 4-19 Stunden Kratzen im Hals, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Erbrechen, Durchfälle auch Fieber auf. Bei schwereren Vergiftungen muss u.a. auch mit Atemnot und Herzschwäche gerechnet werden.
Mit welchen essbaren Pflanzen kann der Schwarze Nachtschatten verwechselt werden.
Wenn der Schwarze Nachtschatten sehr jung ist, noch nicht blüht und keine Früchte trägt, dann ist eine Verwechslung mit dem ebenfalls jungen noch nicht blühenden Franzosenkraut und dem jungen Weißen Gänsefuß möglich. Sie kommen in gleichen Habitaten, z. B. einem Acker, vor und können dicht beieinander stehen.



Weißer Gänsefuß: mehlartiger Belag an den jungen Blättern, eher rautenförmige Blätter, Blattrand gezähnt
Schwarzer Nachtschatten: Blätter eiförmig bis dreieckig-rautenförmig, Blattrand wellenartig gebuchtet, Blätter und Stängel nur zart behaart
Franzosenkraut: stark behaarte Blätter und Stängel, helles Grün, eiförmige Blätter deutlich behaart und mit spitzen Zähnchen.
Die Blüten und Früchte der drei Pflanzen unterscheiden sich so stark, dass eine Verwechlung kaum möglich ist, wenn sie blühen oder Früchte haben.


Quelle der Giftigkeitsangaben: Frohne/Pfänder: Giftpflanzen. 2004
Aufgemerkt!!
Ernte jungen Pflanzen von Gänsefuß und Franzosenkraut nur, wenn du sie 100% sicher erkennst und vom Nachtschatten unterscheiden kannst.
Wenn du befürchtest, dass du dich vergiftet hast, rufe den Giftnotruf an.
Liste der Giftnotrufzentralen.

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