Zu einer Zeit, in der man auf nassen Herbst und den herannahenden Winter eingestellt ist, erwartet man im Wald fallendes Laub, Pilze und trockene Blütenstände, aber kein frisches zartes Grün. Doch weit gefehlt. Auch im November sorgt die Natur dafür, dass wir uns mit frischen Pflanzen versorgen können. In den mit Wasser gefüllten Spuren, die die schweren Forstmaschinen im Sommer hinterlassen haben, wachsen junge Vogelmiere, saftiges Schaumkraut und Bachbunge und leuchten in saftigem Grün.
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Vogelmiere | Bachbunge | Schaumkraut |
Die zarte Vogelmiere schmeckt wie junger Mais. Sie enthält große Mengen an Kalzium, Kalium, Magnesium und den Spurenelementen Eisen und Selen. Daneben B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie Saponine, Flavonoide und Schleimstoffe.
Die Bachbunge zeichnet sich aus durch Gerb- und Bitterstoffe und Vitamin C. Gerbstoffe wirken antibakteriell und entzündungshemmend, Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an. Die Blätter der Bachbunge sind dickfleischig und schmecken leicht bitter.
Der scharfe Geschmack des Schaumkrauts ist uns vertraut von den Kressepflänzchen, die in eckigen Schälchen im Geschäft angeboten werden. Das ist nicht verwunderlich, schließlich sind sie verwandt, beides sind Kreuzblütler. Die typische Schärfe kommt von den Senfölglykosiden, die antibakteriell und keimtötend wirken. Eigentlich sollen sie die Pflanzen gegen Fraßfeinde schützen.
Diese Novemberernte passt gut in den Salat. Aus ihnen läßt sich aber auch ein frisch-herber grüner Smoothie machen. Oder beides.
Hier das Rezept für ca. 1 Liter November-Smoothie
Ca. 400 ml Wasser
1 Zitrone (einen Teil der Schale dranlassen)
1 Banane
1 Apfel mit Schalen und Kerngehäuse
5 Datteln
ca. 4 Essl. gefrorene Sanddornbeeren
1 Handvoll gefrorene Stachelbeeren
1 großzügige Hand voll Vogelmiere
Je ein paar Spitzen von Bachbunge und Schaumkraut
Im Hochleistungsmixer verarbeiten und auf Wunsch nachsüßen oder noch etwas verdünnen. Ein wirklich frischer leckerer Smoothie, der unsere Abwehrkräfte stärkt. Grade richtig an einem nebligen Novembertag.