Klettenwurzel mit Kartoffel-Brennnessel-Püree

Japanische Klettenwurzeln mit Kartoffel-Brennnessel-Püree

Noch ist Winter. Und Winterzeit ist Wurzelzeit. Bei Löwenzahn, Nachtkerze und Klette überwintern die nahrhaften Wurzeln im ersten Jahr, um dann im Frühjahr auszutreiben und Blütenstände und Samen zu bilden. Dann kann man die Wurzeln nicht mehr essen.
Zum Ernten braucht man Bestände, die groß genug sind, um einige Wurzeln ernten zu können. Gerne hätte ich ein paar Klettenwurzeln ausgegraben, aber ich habe noch keine ergiebige Stelle gefunden. Umso mehr habe ich mich gefreut einen Versender zu finden, der frische Wurzeln der japanischen Klette im Angebot hat. Und da die Saison, die im September beginnt, bald zu Ende geht, hab ich gleich 2 Kilo bestellt. In Japan gehört die inulinhaltige Klettenwurzel zum alltäglichen Gemüse. Sie heißt dort Gobo.
Eigentlich wollte ich sie japanisch kochen, aber bei dem nasskalten Wetter war es mir nach klassisch deutsch, mit Bechamelsauce (in Bayern sagen wir „Einbrenn'“) und Kartoffelpüree, das ich mit Brennnessel ein wenig verwildert hab. Hier das Rezept:

Das Rezept

500 gr. Klettenwurzeln | ca. 500 gr. mehlige Kartoffeln | 1 Zwiebel  |1 Eßl.  Butter | 1 Eßl. Dinkelmehl | Brühe vom Kochen der Klettenwurzeln | Milch | Salz, Muskat, Pfeffer | 1-2 Eßl. Brennnesselsamen | 1 TL Brennnesselpulver

Die Kartoffel schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser gar kochen.
Die Brennnesselsamen in einer Pfanne ohne Fett anrösten, beiseite stellen.
Die Klettenwurzeln schälen, in längliche Stücke schneiden und in Salzwasser ca. 20 Min. garen.

Die Einbrenne herstellen: dazu die Butter schmelzen, die Zwiebel in Stückchen schneiden und darin andünsten. Das Mehl dazu geben und leicht anbräunen lassen. Mit kalter Milch aufgießen und glatt rühren, dann Kletten-Kochbrühe dazugeben. Wieviel man jeweils nimmt, ist Geschmackssache. Die restliche Kochbrühe trinken, sie enthält viele Mineralien und schmeckt gut. Mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken.
Zu den Kartoffeln etwas Butter und Milch geben und mit dem Kartoffelstampfer zu Püree machen. Dann die gerösteten Brennnesselsamen und das Brennnesselpulver dazugeben. Mit Salz und Muskat abschmecken. Alles schön anrichten und dann schmecken lassen.
Ich finde die Klettenwurzel knackiger als die verwandte Schwarzwurzel. Das Aroma erinnert mich an Artischocken, die ja auch Korbblütler sind. Wilde Klettenwurzeln haben mehr Bitterstoffe, da hilft es die geschnittenen Wurzeln etwas zu wässern, aber nicht zu lange, damit es nicht zu viele Mineralien auswäscht, die ja allesamt wasserlöslich sind.

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