Heute habe ich das erste Gericht mit den Eicheln gekocht, die ich am Freitag geschält und seit dem gewässert habe. Es hat 2 Tage gedauert, bis die Eicheln genügend Gerbsäure an das Wasser abgegeben haben und nun mild schmecken und gut verträglich sind. Ich habe die Eicheln zum Wässern in eine sehr große Schüssel umgeschüttet, da das Glasgefäß, in dem ich sie fotographiert hatte (siehe Beitrag Eichel-Küche Teil 1) zu klein war. Ich habe etwa 5 mal das Wasser gewechselt und die Eicheln beim Wasserwechsel auch immer in ein Sieb umgeschüttet und in der Spüle ordentlich durchgespült.
Heute habe ich bei frühlingshaftem Novemberwetter die ersten Triebe von meinem Sprossbrokkoli und ein paar der zarten Blätter von der Spitze geernet. Ich habe zunächst Hirse zum Kochen aufgesetzt. Dann habe ich eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe in Butter angebraten und dann eine Tasse von den gut gewässerten Eicheln dazugegeben. Nach ein paar Minuten kamen die kleinen Brokkoliröschen und die in Streifen geschnittenen Blätter dazu. Nach kurzer Zeit dann ein wenig Gemüsebrühe und dann habe ich es wenig köcheln lassen, bis der Brokkoli gar ist. Dann habe ich es mit Waldsalz (ein selbstgemachtes Kräutersalz mit Walnussblätter, Fichtennadeln, Dost und Gundermann), Muskat und Pfeffer kräftig abgeschmeckt, noch etwas von der gekochten Hirse untergehoben und auf dem Teller kam noch ein wenig Parmesan dazu. Fertig. Wenn die Eicheln mal geschält und fertig gewässert sind, dann ist schnell was leckeres daraus gekocht.
Die Eicheln haben zwar keinen sehr starken Eigengeschmack, sie machen das Gericht aber sehr knackig, saftig und auch sättigend. Dieses Art die Eicheln zu kochen lässt sich vielfältig variieren. Es eignen sich viele Kohlarten dafür, z. B. Rosenkohl oder Wirsing, aber auch Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken oder die wilden Verwandten wie Kletten- oder Löwenzahnwurzeln. Und auch mit Pilzen vertragen sie sich sehr gut.
Fortsetzung folgt.