Wilde Sumpfkresse

Frisches wildes Grün im Oktober – die Wilde Sumpfkresse

Mitte Oktober war ich mit meinem Intensivkurs im Regensburger Westen unterwegs. Wir haben den Randbereich eines Erdbeerfeldes aufgesucht, wo wir im September  schon auffällig viele essbare Ackerunkräuter gefunden hatten. Vom Franzosenkraut, das im September unser „Liebling“ war, war kaum mehr etwas zu sehen. Dafür eine „Neuentdeckung“, eine Pflanze, die ich auf meinen zahlreichen Wildpflanzenwanderungen bisher noch nicht gefunden hatte.

In üppigen Gruppen standen da die saftig grünen Rosetten der wilden Sumpfkresse, so dass wir gar nicht anders konnten als zu ernten. Zarte Blättchen mit dezentem Kohlgeschmack, schnell geerntet und ergiebig. So mag ich es :-).
Die Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris) gehört zur Familie der Kreuzblütler, wie auch unsere Gemüse-Kohlarten Blumenkohl, Grünkohl und Broccoli, und die wilden Vertreter der Familie wie die Wegrauke, die Knoblauchsrauke und das Hirtentäschel.
Das Hirtentäschel wuchs direkt neben der Sumpfkresse und im ersten Moment kann man sie durchaus verwechseln, doch die Blattform ist ein wenig anders. Geschmacklich ist das Hirtentäschel etwas schärfer, die Sumpfkresse „kohliger“.

Spannend finde ich, dass man nun im Oktober frische Rosetten findet. In der Literatur wird die Zeit von April-Juni vor der Blüte als Erntezeit genannt. Doch das ist mir auch schon bei einigen Schaumkräutern aufgefallen: sie halten sich nicht an die Literatur sonder bilden im Herbst junge zarte Pflänzchen.
Essbar sind von der Sumpfkresse aber nicht nur die jungen Blättchen, die man roh, z. B. im Salat oder als Pesto  verwendet oder gekocht als Gemüsepflanze für die verschiedensten Gerichten  bei denen man sich eine kohlartigeNote vorstellen kann.

Sumpfkresse-Salat

Sumpfkresse-Salat

Als besonders schmackhaft gelten die noch zarten knackigen Blütenstände und die zarten Schoten, die sich nach der Blüte bilden. Die ausgereiften Samen schließlich kann man zu Senf verarbeiten oder auf der Fensterbank keimen, um im Winter die Vitamin-C-Versorgung zu sichern. Die schnelle Variante: Samen in die Pfeffermühle und überall verwenden, wo die Schärfe passt. Die scharfen Senföl-Glykoside sind nicht nur lecker sondern wirken antibakteriell.

Im November werden wir wieder dort hin gehen und nach ihr schauen, nach „unserer“ Sumpfkresse. Vielleicht zeigt sie uns dieses Jahr ja noch ihre Blüten.

Fortsetzung folgt.

 

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