Am letzten Samstag haben wir wieder wild gekocht, 15 Frauen und ein Mann. Erst am Freitag stand das endgültige Menü fest, denn ich weiß erst nach dem Sammeln der Wildpflanzen genau, was wir kochen. Häufig entdecke ich draußen etwas, das ich den Teilnehmern gerne mitbringen und vorstellen möchte. Dann ändere ich die Rezepte etwas ab, füge ein neues hinzu oder lösche eines, damit es nicht zu viel wird. Die Liste der Pflanzen, die wir dieses mal für unser wildes Menü verwendet haben war wieder lang und vielfältig:
Disteln mit Blättern und Wurzeln, Knoblauchsrauke (Blätter und die nach Meerrettich schmeckenden Wurzeln), Wilde Möhre (Möhrengrün und Wurzeln), Sauerampfer, wildes Pastinakengrün, Bachbunge, Bitteres Schaumkraut, Bucheckern, Springkrautsamen, Kleiner Wiesenknopf, Kornelkirschen, Holunderbeeren (als Sirup), Mispeln, Löwenzahn als Löwenzahnsirup und Mädesüß, als angesetzten Mädesüß-Korn.
- „Distelfeld“
- Krause Distel
- Distelernte mit dem Japanischen Gartemesser
- Knoblauchsrauke
- Bachbunge
- Indisches Springkraut
- Nelkenwurz
- Kornelkirschen
- Mispel
- Nachtkerzenwurzel und Quitten
Daraus haben wir gemeinsam folgendes Menü gekocht:
Als Vorspeise gab es Distelsuppe mit Topinambur und gerösteten Kartoffelsticks. Die Hauptspeise bestand aus Spitzkohlsalat mit Knoblauchsrauke, Wiesensauerampfer und Cashew-Mayonaise, wildem Salat (u. a. aus Bachbunge und Bitterem Schaumkraut) mit Orangenfilets und wilder Möhre, Nachtkerzengemüse mit Quitten, Quinoa mit gerösteteten Springkrautsamen und Distelwurzel-Gemüse mit Esskastanien und Pastinakengrün. Für das Dessert haben wir eine fruchtige Kornelkirschencreme mit Vanillesauce, salzig glasierten Bucheckern und Mädesüß-Rosinen zubereitet und dazu knusprige Blätterteigtäschchen mit Mispelmus, gewürzt mit Nelkenwurz, gebacken.
- Blätter der Krausen Distel
- Blätter der Krausen Distel
- Distelwurzeln, geschnitten
- Die Suppe anrichten
- Distelwurzel-Topinambur-Suppe
- Hautgericht mit Distelwurzel-Esskastanien-Gemüse
- Kornelkirschen-Creme mit Mispel-Blätterteig
- Salzig glasierte Bucheckern
Alle haben intensiv und mit Freude gearbeitet, damit alles rechtzeitig fertig wird und genug Zeit zum Genießen bleibt. Aufwändig ist das Schälen der Bucheckern und auch die Kornelkirschen haben den beiden Köchinnen viel abverlangt.
Aber die viele Mühe hat sich wirklich gelohnt. Das Menü hat wunderbar geschmeckt und es hat wieder richtig Freude gemacht gemeinsam aus Pflanzen, die einfach draußen wachsen und nur eingesammelt werden müssen, ein so schmackhaftes und außerdem gesundes Essen zu kochen, das übrigens, bis auf die Sahne in der Kornelkirschencreme, vegan war. Das passt einfach hervorragend zu den Wildpflanzen.
Für dieses Jahr war es der letzte Kochkurs. Die Planung für das erste Halbjahr 2017 steht aber schon und es wird im April, Mai, Juni und Juli jeweils einen Wildpflanzen-Kochkurs geben, immer kombiniert mit einem kleinen Spaziergang vorab, zum Kennenlernen und Sammeln von Wildpflanzen. Im Januar kommt das neue Programm.
Ich freue mich jetzt schon darauf.