Nachtkerze

Robinienblüten

Vom Duft der wilden Blüten und wie man ihn mit Wasser zähmt

Der Sommer ist die Zeit der Blüten.  Seit Mitte Juni verströmt das Mädesüß seinen unvergleichlichen Duft nach Mandel, Marzipan und eine Note, die ihm eigen ist und von den Salicylaten kommt, einer Stoffgruppe, die sich im Körper in Salicylsäure verwandelt. Das ist das was wir vom Aspirin kennen.  Die zeit des Mädesüß Zeit neigt sich allerdings Ende Juli dem Ende zu. Vorangegangen sind im Frühling die Robinie, die Traubenkirsche, das Duftveilchen und der Holunder. Nun steht das echte Labkraut in voller Blüte und verleitet uns, nah zu kommen und uns von dem Duft betören zu lassen. Und auch das Indische Springkraut und die zartgelbe Nachtkerze haben nun ihre Zeit. Wer tagsüber versäumt duftende Blüten zu sammeln, kann abends Nachtkerzenblüten sammeln, denn sie öffnen erst in der Dämmerung ihre unvergleichlich zarten Blüten.

Wie schön wäre es diesen Duft mit nach Hause und vielleicht sogar in die feucht-kalte Jahreszeit mitnehmen zu können. (mehr …)

Blütenstände im Winter und Kursausfall bis Mitte März

Dieses Jahr beginnt anders als geplant und ganz anders als gewünscht. Eine Erkrankung zwingt mich leider dazu alle Veranstaltungen im Februar und Anfang März abzusagen. Ich hoffe, dass ich ab Mitte März wieder einige Veranstaltungen durchführen kann. Wer also Interesse hat, meldet sich am besten an und sichert sich seinen Platz :-).

Fast 2 Wochen habe ich im Januar im Klinikum Großhadern zugebracht. Schön war es, als ich dort das erste Mal wieder raus konnte in den Schnee und die Sonne. Beim ersten Spaziergang im „Patientengarten“ habe ich dann auch alte Bekannte getroffen. Ein Stückchen Park war nicht gemäht worden und so habe ich mich über die winterlichen Blütenstände von Schafgarbe, Goldrute, Großer Klette, Nachtkerze und Rundblättrigem Ampfer freuen können.
Trockene Blütenstände sind im Winter immer ein Hinweis darauf, was sich im Verlauf des Jahres an dieser Stelle ernten lässt – wobei ich natürlich nicht vorhabe DORT zu ernten ;-).

Die zarten Blätter der Schafgarbe sind ein wunderbares intensives Gewürz. Von der Goldrute lassen sich die jungen Triebe einfach ernten. Geschält und blanchiert erinnert ihr Geschmack an grüne Bohnen und sie lassen sich ebenso vielseitig zubereiten. (mehr …)

Blätter der Krausen Distel

Wilder Herbst-Kochkurs von Distel bis Mispel

Am letzten Samstag haben wir wieder wild gekocht, 15 Frauen und ein Mann. Erst am Freitag stand das endgültige Menü fest, denn ich weiß erst nach dem Sammeln der Wildpflanzen genau, was wir kochen. Häufig entdecke ich draußen etwas, das ich den Teilnehmern gerne mitbringen und vorstellen möchte. Dann ändere ich die Rezepte etwas ab, füge ein neues hinzu oder lösche eines, damit es nicht zu viel wird. Die Liste der Pflanzen, die wir dieses mal für unser wildes Menü verwendet haben war wieder lang und vielfältig:

Disteln mit Blättern und Wurzeln, Knoblauchsrauke (Blätter und die nach Meerrettich schmeckenden Wurzeln), Wilde Möhre (Möhrengrün und Wurzeln), Sauerampfer, wildes Pastinakengrün, Bachbunge, Bitteres Schaumkraut, Bucheckern, Springkrautsamen, Kleiner Wiesenknopf, Kornelkirschen, Holunderbeeren (als Sirup), Mispeln, Löwenzahn als Löwenzahnsirup und Mädesüß, als angesetzten Mädesüß-Korn.

Daraus haben wir gemeinsam folgendes Menü gekocht:

Als Vorspeise gab es Distelsuppe mit Topinambur und gerösteten Kartoffelsticks. Die Hauptspeise bestand aus Spitzkohlsalat mit Knoblauchsrauke, Wiesensauerampfer und Cashew-Mayonaise, wildem Salat (u. a. aus Bachbunge und Bitterem Schaumkraut) mit Orangenfilets und wilder Möhre, Nachtkerzengemüse mit Quitten, Quinoa mit gerösteteten Springkrautsamen und Distelwurzel-Gemüse mit Esskastanien und Pastinakengrün. Für das Dessert haben wir eine fruchtige Kornelkirschencreme mit Vanillesauce, salzig glasierten Bucheckern und Mädesüß-Rosinen  zubereitet und dazu knusprige Blätterteigtäschchen mit Mispelmus, gewürzt mit Nelkenwurz, gebacken.

Alle haben intensiv und mit Freude gearbeitet, damit alles rechtzeitig fertig wird und genug Zeit zum Genießen bleibt. Aufwändig ist das Schälen der Bucheckern und auch die Kornelkirschen haben den beiden Köchinnen viel abverlangt.

Aber die viele Mühe hat sich wirklich gelohnt. Das Menü hat wunderbar geschmeckt und es hat wieder richtig Freude gemacht gemeinsam aus Pflanzen, die einfach draußen wachsen und nur eingesammelt werden müssen, ein so schmackhaftes und außerdem gesundes Essen zu kochen, das übrigens, bis auf die Sahne in der Kornelkirschencreme, vegan war. Das passt einfach hervorragend zu den Wildpflanzen.

Für dieses Jahr war es der letzte Kochkurs. Die Planung für das erste Halbjahr 2017 steht aber schon und es wird im April, Mai, Juni und Juli jeweils einen Wildpflanzen-Kochkurs geben, immer kombiniert mit einem kleinen Spaziergang vorab, zum Kennenlernen und Sammeln von Wildpflanzen. Im Januar kommt das neue Programm.

Ich freue mich jetzt schon darauf.