Italien

Köstlicher Löwenzahn

Der Löwenzahn ist eine der bekanntesten essbaren Wildkräuter und seine jungen grünen Blättchen werden gerne für Salate gesammelt. Er ist aber auch ein wunderbares leicht bitteres Gemüse. Seine kultivierte Verwandtschaft kann man in den vielen türkischen, arabischen und levantinischen Gemüsegeschäften und auch schon mal auf dem Markt kaufen.

Der wilde Löwenzahn läßt sich genauso verwenden. Jetzt im Erstfrühling ist die beste Sammelzeit. Bevor er in Blüte geht sitzen die kleinen festen Knospen noch tief in der Basis, eingebettet in saftiges Grün.
Man schneidet die ganze Pflanze mit einen kleinen Stück Wurzel unter der Erde ab. So hat man eien schöne kompakte Gemüsepflanze. Gleich vor Ort werden welke, gelbe und braune Blätter abgezupft.

Gewaschen wird er unter fließendem Wasser, dabei zieht man die Blätter etwas auseinander, damit die Erde gut ausgepült wird. Die Wurzeln werden dann ganz abgeschnitten, die schwarze Haut am Wurzelrest abgeschabt. In kochendem Salzwasser werden die Pflanzen dann kurz blanchiert, ca. 5-10 Minuten.
Wer die frische grüne Farbe erhalten will, gibt die gekochten Pflanzen kurz in Eiswasser. Danach gut abtropen lassen und in ein Geschirrtuch wickeln, damit das Wasser gut aufgesaugt wird.

Löwenzahn-Antipasti italienisch

Für 4 Portionen. Dauer: 30 Minuten

500 g Löwenzahn-Pflanzen
2 EL Öl zum Schmoren
1 EL Pinienkerne oder Zedernnüsse
Saft von 1 Zitrone
Etwas Honig oder – wenn vorhanden – Löwenzahnsirup
Salz und Pfeffer
Olivenöl

  • Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne rösten.
  • Zitronensaft mit Honig, Salz und Pfeffer vermischen und die Löwenzahnpflanzen damitkurz marinieren.
  • Die Pflanzen zu kleinen Päckchn zusammenlegen und auf einem Teller anrichten.
  • Mit Öl beträufeln und Pinienkernen bestreuen.

Schmeckt auch mit gebratenen dünnen Bacon-Scheiben und Balamico. Noch ein Löwenzahnrezept

Wildkräuter für die Krise – Rezept: Bavette mit Brennnessel-Sahne-Soße

Es ist Krise. Zur Zeit finden keine Wildkräuter-Wanderungen statt. Ich vermisse das Umherziehen mit meinen Kursteilnehmern im Grünen, die gemeinsame Freude über die wilden Pflanzen, das Fachsimpeln und einfach das gemeinsame Genießen der Natur.
Nun immerhin kann man alleine oder in Familie hinaus zum Spazierengehen und natürlich auch zum Wildkräuter-Sammeln. Es ist jetzt die schönste Zeit im Wildkräuter-Jahr, es sprießt überall, es grünt und es blüht und die Fülle tröstet über die Krisenzeiten hinweg.

Was gibt es denn zur Zeit? Diese Liste ist lang. Für mich ganz oben stehen im Moment die Brennnesseln, der Giersch und der Löwenzahn, das sogenannte „Heilige Triumvirat“.  Der Löwenzahn ist zur Zeit in dreierlei Hinsicht interessant: die Blätter und ganzen, noch nicht blühenden Pflanzen für Salat und Gemüse, die kleinen Knospen in der Basis zum Einlegen, Anbraten und ins Gemüse und die Blüten vor allem für Löwenzahnsirup Zum Löwenzahnsirup-Rezept

 

Der Giersch ist nun schon gut entwickelt und bedeckt große Flächen. Schnell sind die jungen gänzenden Blätter geernte für Salat, Pesto und – mein Favorit- Pasta aglio e olio mit viel kleingehacktem Giersch. Giersch geht überall dort, wo klassischerweise Petersilie verwendet wird.

Die Brennnesseln sind jetzt jung und zart aber doch schon so groß , dass das Mittagessen schnell gesammelt ist. Auch sie kommen bei mir in die Nudeln, aber auch auf die Blätterteig-Quiche, in Grießknödlchen für die Suppe und in den Klassiker, die Südtiroler Brennnesselknödel.

 

Und weil ich Euch jetzt so richtig Appetit gemacht habe, gibt es heute ein Rezept für Euch:

Bavette mit Brennnessel-Sahnesoße

Zutaten für 2 Portionen

  • 250 g Bavette (dünne Bandnudeln)
  • Salz
  • 100 g Speck
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 Becher Sahne (250 ml) (oder 50/50 mit Gemüsebrühe gemischt)
  • 2 gute Handvoll Brennnessel-Spitzen
  • Parmesan
  • Schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Brennnesselspitzen waschen.
Nudelwasser zum Kochen bringen, salzen und die Brennnesselspitzen darin 3-4 Minuten kochen. Brennnessel rausnehmen und zum Abtropfen in ein Sieb geben. Die Nudeln in dem Wasser kochen.
Pfanne erhitzen, Speck würfeln und auslassen. Frühlingszwiebel fein schneiden und mit anschwitzen lassen. Mit der Sahne aufgießen, einköcheln lassen, salzen und pfeffern.
Die abgetropften Brennnesseln grob schneiden und unter die Sahnesoße mischen. Kurz durcherwärmen lassen, kochen braucht sie nicht mehr.
Die Nudeln abgießen, mit den Brennnesseln anrichten, Parmesan und grob gemahlenen Pfeffer darüber geben.
Schmeckt auch mit Löwenzahn oder Giersch oder allem zusammen :-). Guten Appetit wünsch ich Euch.

Frittata mit Gänsefingerkraut, Giersch und Brennnesselsamen

Heute mal wild gekocht und fotografiert. Nennt sich Frittata (in Italien) oder Menemem (Türkei) und ist nichts anderes als gebratenes Gemüse mit Rührei. Unendlich variierbar. Hier das Rezept kurz und knackig:
– Zucchini, Pilze und Frühlingszwiebel anbraten
– Gierschstengel klein schneiden und dazu geben, kurz mitbraten
– Gierschblätter und Blättchen vom Gänsefingerkraut kleinschneiden und kurz mitgaren.
– Eier verquirlen, würzen, drübergeben und stocken lassen.
– Bestreuen mit grobem Salz und Gomasio. Ich habe mein Gomasio mit gerösteten Brennnesselsamen angereichert.
Auf die Teller, fertig, los …
Für alle, die es mal ausprobieren wollen: im Kochkurs am 17.9 in Oberau beim Schulerloch da gibt s sicher eine Frittata. Weil’s schnell geht, einfach ist und lecker ist. Details zum Kurs.