Juli

Hochsommerliche Fülle im Gambachtal

Liebe Leserinnen und Leser,

heute poste ich für Euch den Bericht einer Wildkräuter-Wanderung, die ich zusammen mit meiner Intensivgruppe gemacht habe. Vielleicht habt ihr ja Lust bei den Wanderungen mir der kleinen Gruppe dabei zu sein. Zum Wiederholen poste ich immer Fotos von den Pflanzen, die wir bessprochen haben, auf einer nur für die Gruppe zugängliche Webseite. Heute gibt es Bericht und Bilder mal für alle. Wer sich für die Intensivgruppe interessiert findet hier die Details.


Der Gambach ist ein kleiner Fluß im Norden Regensburg, der sich durch Wiesen und Wald schlägelt. Auf den Wiesen an seinem Ufer wächst es wirklich üppig und so konnten wir auf unserer sommerlichen Wanderung eine wirklich vielfältige Auswahl an essbaren und auch giftigen – oder doch zumindest mit Vorsicht zu betrachtenden – Wildpflanzen finden.

Unser Weg begann an den Ufern eines kleinen Sees, wo uns Wolfstrapp und Pastinake eine ganze Zeit beschäftigt haben. Auf der ersten große Wiese mit dicken Blütenknospen des Wiesenbärenklaus, dem gifigen Jakobs-Greiskraut, Fetter Henne und Knoblauchsrauke – Samen und kräftige Wurzeln – haben wir uns auch eine ganze Weile aufgehalten. Unser Ziel war die große Mädesüßwiese jenseits des Baches. Vorbei an leider schon verblühtem Geisbart und blühendem Rainkohl haben wir dann unser Ziel erreicht. Leider war das Mädesüß schon ziemlich verblüht und zum Teil von Mehltau befallen. So wurde es nichts mit der Ernte, aber auf dem weiteren Weg wurden wir schnell entschädigt. Reife Brennnesselsamen, eine schöne Engelwurz, Aufrechter Sauerklee und Wiesenkerbel waren die nächsten Wildpflanzen, die wir uns genauer angeschaut und manches davon auch probier, haben.

Zurück gings dann auf Feldwegen, mit Stops bei dem lieblich duftenden Echten Labkraut, der bitteren Schwarznessel, dem von weitem leuchtenden Blutweiderich und einem prächtigen Exemplar einer mit Früchten behangenen weiblichen Brennnessel.

Hochgewachsenen Pflanzen mit leuchtenden gelben Blüten, die über einen Garrtenzaun schauten, haben uns dann noch bewegt – trotz der Hitze – noch einmal die Straßenseite zu wechseln. Wie wir von den Gartenbesitzern erfahren haben, handelte es sich um „Durchwachsene Silphien“, Korbblütler aus Nordamerika, die schnell zum blühenden Sichtschutz hochwachsen und auch als Energiepflanzen verwendet werden können. Wikipedia weiß da Einiges zu berichten.

Wilde würzige Samen im Juli

Der Juli ist ein üppiger Monat. Er steht im Zeichen der Blüten und vor allem auch der Samen. Für Spaziergänge sollte man nun immer ein Tütchen und Gummihandschuhe dabei haben, um mal eben eine Handvoll Brennnesselsamen oder Samen der Knoblauchsrauke sammeln zu können.

Brennnesselsamen sind das wilde „Superfood“. Sie strotzen vor Mineralstoffen, u.a. Magnesium und Eisen, enthalten viel Linolsäure und Vitamin E. Sie lassen sich schnell sammeln und halten getrocknet mindestens bis in die nächste Saison. (mehr …)

Wilde Möhre mit Mohrenblüte

Am Sonntag besuchen wir die Wilde Möhre – Wildpflanzenwanderung oberhalb von Tegernheim

Die Wilde Möhre ist eine der Leitpflanzen auf den Sommerwiesen im Juni und Juli. Sie überragt viele andere Blüten mit ihren großen, manchmal leicht nickenden Blütenköpfen, die aus dutzenden kleinen einzelnen Blüten bestehen. Gemeinsam bilden sie runde schön gewölbte Gesamtblüten, die gerne von Insekten aufgesucht werden. Typisch für die wilde Möhre ist die dunkelviolette „Mohrenblüte“, die häufig im Zentrum steht, allerdings nicht immer. Anders, als manche andere Vertreter der Familie der Doldenblütler, ist die Wilde Möhre essbar. Die Blüten und zarten Blätter bringen Aroma in Salat, Gemüse und Gewürzsalz. Die süßen Wurzeln der jungen Pflanze im ersten Jahr, sind eine leckere Bereicherung des Speiseplans. Die wilde Möhre beinhaltet u.a. viele Mineralstoffe, besonders auch Kalium, ätherische Öle, Carotinoide, die Vitamine B1, B2 und Vitamin C.

Besuchen Sie am kommenden Sonntag die Wilde Möhre und viele andere essbare Wildpflanzen auf der Wildpflanzenwanderung auf den Wiesen oberhalb von Tegernheim. Wir treffen uns um 14:00 am Geopfad-Infopunkt an der Tegernheimer Kellerstrasse. Hier eine Karte für den Treffpunkt: https://derwildeweg.com/spaziergaenge/#S12

Melden Sie sich bitte bei der vhs Regensburg Land an. Wer spontan kommen möchte kann gerne mitgehen, wenn die Höchstteilnehmerzahl noch nicht erreicht ist. Aktuell sind noch 6 Plätze frei.

Anmeldung hier

Die Brennnesseln tragen Samen. Greifen Sie zu!

DSC05160 DSC05289 DSC05295

Die Brennnesseln sind reif. Üppig tragen die weiblichen Pflanzen Samen. Man kann auch die Blätter noch ernten, doch die Samen stehlen Ihnen die Show. Und das steht ihnen auch zu. Prall gefüllt mit Inhaltsstoffen bieten sie sich zur Ernte an.
Die Samen sind reich an Vitaminen (A, B, C und E), Kalium, Kalzium und Eisen, an Carotinoiden und Chlorophyll. Sie enthalten auch hormonähnliche sekundäre Pflanzenstoffen (Sitosterin) und nicht zuletzt Linolsäure.
Greifen Sie einfach zu und pflücken Sie die reifen Samenbüschel von den Pflanzen. (mehr …)

Schafskäse – verschärft mit Samen der Knoblauchsrauke

Wunderbar pikanter Schafskäse durch die wilde Schärfe der Samen der Knoblauchsrauke.

DSC05184

Zutaten

Eins Stück Schafskäse, 150 – 200 gr. | ca. 2 Esslöffel Knoblauchsrauke-Samen | Schwarzer Pfeffer.

Zubereitung

Die Samen der Knoblauchsrauke zerkleinern. Dazu können Sie eine Kaffeemühle verwenden oder aber einen Mörder. [Den netten Vertipper lasse ich. Natürlich ist aber ein Mörser gemeint. Kommt davon, wenn man nebenbei Sherlock anschaut 😉 ] Sie können die Pfefferkörner gemeinsam mit den Samen zerkleinern oder die Pfeffermühle verwenden.
Mit dem Schafskäse mischen. Mit einer Gabel geht das recht gut.

Schmeckt wunderbar zu frischem türkischem Fladenbrot und  zu gegrilltem Fleisch. Oder zu beidem.

Hier könnt Ihr Bilder der Knoblauchsrauke sehen, damit Ihr sie auch findet 🙂