Eichel-Küche

Eichel-Küche Teil 4: Experiment – Eichelmehl auf amerikanische Art

Im letzten Beitrag „Eichelküche Teil 3“ habe ich davon erzählt, wie ich Eichelmehl nach der Beschreibung auf einer amerikanischen Webseite machen möchte. Danach werden die geschälten Eicheln im Vitamix püriert und dann das feine Püree täglich gewässert.  Der flüssige feine Brei wird  durch Käseleinen gegossen, um auch die feine Stärke und Öle zurückzuhalten, die das Mehl sehr aromatisch machen sollen. So sollte es gehen.
In der Praxis ist die feine Stärke entgegen der Vorschrift einfach durch das Käseleinen durchgegangen. Auch Papier-Kaffeefilter waren nicht fein genug, um sie zurückzuhalten. Ich habe das Wasser dann die nächsten Tage via Kaffeefilter gewechselt und den übriggeblieben feinen Brei getrocknet und gemahlen.

Es ist ein feines Mehl dabei herausgekommen, aber der Ertrag war recht gering. Zu viel ist wohl im Abfluß gelandet. Schade drum. Es ist für mich nicht die Methode der Wahl. (mehr …)

Eichel-Küche Teil 3. Das Eichelmehl ist fertig

Jetzt ist das erste Eichelmehl Jahrgang 2015 fertig gemahlen in der Tüte. Das ist wirklich eine Menge Arbeit. Eicheln sammeln, Eicheln schälen und zerkleinern, Eicheln wässern, Eichelstückchen trocken, Eichelstückchen mahlen.  Man kann es gut nachvollziehen, dass ein amerikanischer Anbieter für das Pfund 25 $ verlangt das sind beim heutigen Kurs:  € 23,2779.
Beim Mahlen wurde ich für die Mühe belohnt, ein würzig nussiger Geschmack stieg mir in die Nase.

Ich habe schon die zweite Charge Eichelmehl angesetzt. Dieses Mal mache ich es anders.  Auf einer ebenfalls amerikanischen Webseite wird eine Methode beschrieben, mit der das Eichelmehl sehr aromatisch werden soll.
Die Eicheln werden geschält und dann mit viel Wasser in einem Hochleistungsmixer ganz fein püriert. Zwischen 3 und 10 Tagen dauert es bei täglichem Wasserwechsel, bis die Gerbsäure entzogen ist. Am längsten brauchen die Eicheln der Roteiche, denn sie haben den größten Gehalt an Gerbsäure. Ich habe schon die ersten Schritte gemacht und das fein gemahlene Eichelmehl steht nun schon ein paar Stunden im Wasser.

Nach dem Wässern wird das Eichelmehl gut ausgepresst und dann eingefroren aufbewahrt. Es ist im Vergleich zu meinem gestrigenMehl sehr hell. Ich bin gespannt, ob ich es hinbekomme.
Fortsetzung folgt.

Eichelgemüse mit Brokkoli und Hirse

Eichel-Küche Teil 2. Eicheln mit Sprossbrokkoli und Hirse

Heute habe ich das erste Gericht mit den Eicheln gekocht, die ich am Freitag geschält und seit dem gewässert habe. Es hat 2 Tage gedauert, bis die Eicheln genügend Gerbsäure an das Wasser abgegeben haben und nun mild schmecken und gut verträglich sind. Ich habe die Eicheln zum Wässern in eine sehr große Schüssel umgeschüttet, da das Glasgefäß, in dem ich sie fotographiert hatte (siehe Beitrag Eichel-Küche Teil 1)  zu klein war. Ich habe etwa 5 mal das Wasser gewechselt und die Eicheln beim Wasserwechsel auch immer in ein Sieb umgeschüttet und in der Spüle ordentlich durchgespült. (mehr …)

Stieleicheln und Eicheln der Roteiche

Eichel-Küche Teil 1

Heute geht es los. Die Eicheln werden verarbeitet. Zwei Sorten habe ich vorrätig: die länglichen Eicheln der Stieleiche und die eher runden der Roteiche. Die Stieleiche ist eine einheimische Art (Quercus robur), die Roteiche (Quercus rubra) wurde aus Nordamerika eingeführt.  Aber es ist egal welche Eicheln man verwendet, denn alle Eicheln sind essbar. Gut ist es, wenn sie möglichst groß sind.

Wichtig ist, dass sie braun sind, nicht schimmling, wurmig oder faul sind. Das heißt: zunächst wird aussortiert. Im Wasser sinken die meist guten Eicheln nach unten, d.h. viele unbrauchbare Eicheln kann man schon mal oben abschöpfen. (mehr …)