Und wieder ist eine Woche in Coronazeiten mit Stillstand in vielen unserer vertrauten Alltagsbereiche fast vorbei. Die Natur lässt sich davon nicht beeindrucken. Sie hat aber mit anderen Herausforderungen zu kämpfen und zwar mit der Trockenheit. Es regnet nicht, es ist viel zu warm und zeitweise auch sehr windig. Das hat zur Folge, dass viele Pflanzen nun schnell in Blüte gehen wollen und die Blütezeit auch sehr kurz ist.
Heute rücke ich das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) in den Mittelpunkt. Innerhalb einer Woche ist es hier in Ostbayern auf den Wiesen in Blüte gegangen und fast auch schon wieder verblüht. Das Wiesenschaumkraut ist ein Kreuzblütler, verwandt mit Rettich, Ruccola und Kresse und sein Geschmack ist kresseartig frisch. Vitamin C und Senfölglykoside sind zwei ihrer Inhaltsstoffe, die uns gut tun.
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Auf der Wiese
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Knospen
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Die Blüten öffnen sich
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Blüten für Schmetterlinge stehen lassen
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Gefüllte Variante
Das Wiesenschaumkraut hat nur wenige sehr zarte Blättchen, interessant für die Wildkäuterküche sind vor allem die wunderschönen zart fliederfarbenen Blüten. Sie werden gerne mit Frischkäse, Joghurt oder Quark kombiniert. Heute poste ich Euch ein klassisches Rezept von der Spree, einer Region die bekannt ist für den Anbau von Lein, der für die Produktion von Leinen verwendet wird, wobei die Hochzeiten des Leinen ja weit hinter uns liegen, und dem Leinöl, das aus den Leinsamen gepresst wird. Kartoffeln mit Quark und Leinöl sind ein sogenanntes Armeleuteessen, denn es war verfügbar und billig und nährte früher v. a. die einfachen Leute. Heute haben wir den Wert und die Köstlichkeit dieses einfachen Gerichtes wieder erkannt. Wenn die jungen Kartoffel kommen gibt es fast nicht Besseres.
Mein Rezept habe ich natürlich mit wilden Kräutern ergänzt. Neben dem Wiesenschaumkraut habe ich einiges von dem hineingetan, was um mich herum auf meinem Balkon und der Wiese hinterm Haus wächst, Löwenzahn, Bärlauch, Knoblauchsrauke und Giersch.
Wildkräuterquark mit Leinöl und Pellkartoffel

Zutaten für 4 Portionen
- 1 kg (vorwiegend) festkochende Kartoffeln
- 2 TL Salz
- 1 TL Kümmel
- 500 g Quark
- Etwas Milch
- Salz
- Pfeffer
- Wiesenschaumkraut und andere Wildkräuter
- Kaltgepresstes Leinöl
Zubereitung
Die Kartoffeln mit Salz und Kümmel bei mittlerer Hitze kochen. Abgießen und auf dem Herd ausdampfen lassen. Den Quark mit ein wenig Milch anrühren. Die Kräuter kleinschneiden und untermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Kartoffeln schälen und mit dem Qark und dem Leinöl servieren.
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten
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